von Arthur J. Miller
Wenn Bergleute genug davon haben, lebendig begraben zu werden, für sie, die wenigen.
Wenn Tastaturklopfer_innen genug davon haben, ihre Hände auszuleiern, für sie, die wenigen.
Wenn die Lastwagenfahrer_innen genug von dem Überdruss haben, endlos zu fahren, für sie, die wenigen.
Wenn Fast-Food-Angestellte genug davon haben, für bessere Hungerlöhne schnell große Mengen an Essen zuzubereiten, für sie, die wenigen.
Wenn Arbeiterinnen genug davon haben, weniger zu verdienen und Sexobjekte zu sein, für sie, die wenigen.
Wenn Landarbeiter_innen genug davon haben, für alle die Früchte zu ernten, aber selber nicht genug Essen zu haben und vergiftet zu werden, für sie, die wenigen.
Wenn farbige Arbeiter_innen genug von Rassismus haben und in den schlechtesten Jobs zu schuften, für sie, die wenigen.
Wenn Krankenpfleger_innen genug davon haben, für den Profit der Bosse zu arbeiten, die Kranken zu versorgen und dafür unter langen Arbeitszeiten zu leiden, für sie, die wenigen.
Wenn Bauarbeiter genug davon haben, die Wohnungen und Gebäude für die Gesellschaft unter gefährlichen Arbeitsbedingungen zu bauen, für sie, die wenigen.
Wenn Kinder genug davon haben, den letzten Modeschrei für die Reichen herzustellen, während ihre Kindheit geraubt wird, von ihnen, den wenigen.
Wenn Seeleute genug von langen Stunden unter heißen und miserablen Bedingungen haben, und weit weg von zuhause zu sein, für sie, die wenigen.
Wenn ältere Arbeiter_innen genug davon haben, dass ihre Körper ausgelaugt wurden durch jahrelange Plackerei, für sie, die wenigen.
Wenn junge Arbeiter_innen genug davon haben, schlechtere Arbeitsplätze zu bekommen und wegen ihres Alters abqualifiziert zu werden, für sie, die wenigen.
Wenn Rentner_innen genug davon haben, für abgenutzt erklärt zu werden und von weniger zu leben als sie noch arbeiteten, für sie, die wenigen.
Wenn Dienstleistungsarbeiter_innen genug davon haben, die Bedürfnisse der Leute zu befriedigen, während ihre Bedürfnisse missachtet werden, von ihnen, den wenigen.
Wenn Hausangestellte genug davon haben, in den Häusern der Reichen zu arbeiten und sich selbst kaum eine Wohnung leisten können, für sie, die wenigen.
Wenn behinderte Arbeiter_innen genug davon haben, aus Geiz als weniger wert behandelt zu werden durch sie, die wenigen.
Wenn Stahlarbeiter genug davon haben, an heißen und gefährlichen Stahlöfen zu arbeiten, für sie, die wenigen.
Wenn Fließbandarbeiter_innen genug davon haben, endlose Stunden in kurzen Taktzeiten zu arbeiten, für sie, die wenigen.
Wenn Bedienungen genug davon haben, Kaffee zu machen und auszuschenken für wenig Geld und unter schlechten Bedingungen, für sie, die wenigen.
Wenn immigrierte Arbeiter_innen genug davon haben, als Ursache für ökonomische Probleme verteufelt zu werden und in schlecht bezahlten Jobs mit schlechten Bedingungen zu arbeiten, für sie, die wenigen.
Wenn Student_innen aus der Arbeiterklasse genug davon haben, ausgebildet zu werden um Profit zu bringen und als Praktikanten, statt dafür entschädigt zu werden, auch noch bezahlen müssen um ausgebeutet zu werden, durch sie, die wenigen.
Wenn Schiffbauarbeiter genug davon haben, in tiefen, dunklen, engen Tanks für wenig Geld zu arbeiten, für sie, die wenigen.
Wenn Ölarbeiter genug davon haben, verantwortungslos tödlichen Explosionen ausgesetzt zu werden, für sie, die wenigen.
Wenn Arbeiter_innen in Sweatshops genug davon haben, sich für ihre Dekadenz zu Tode zu arbeiten, für sie, die wenigen.
Wenn Straßenarbeiter genug davon haben, in Hitze und Regen zu schuften, für sie, die wenigen.
Wenn Zeitungsarbeiter_innen genug davon haben, ihre Lügen zu schreiben und zu drucken, für sie, die wenigen.
Wenn Arbeiter_innen beim Militär genug davon haben, für ihren Profit andere Arbeiter zu töten, für sie, die wenigen.
Wenn die Arbeiter_innen der Welt genug davon haben, verletzt zu werden, krank gemacht zu werden und zu sterben, für sie, die wenigen.
Wenn die Arbeiter_innen der Welt genug davon haben, dass sie nicht nur den Profit erarbeiten sollen sondern auch noch Misshandlungen erdulden sollen, durch sie, die wenigen.
Wenn die Arbeiter_innen der Welt genug davon haben, für Minimallöhne Maximalprofite zu schaffen, für sie, die wenigen.
Wenn die Arbeiter_innen der Welt beschließen, dass genug genug ist und sich in einer großen Gewerkschaft zusammenschließen für den Tageskampf um ein besseres Leben.
Wenn die Arbeiter_innen der Welt beschließen, dass ein Angriff auf eine/n ein Angriff auf alle ist und in universeller Klassensolidarität zusammenstehen.
Wenn die organisierte Macht der Arbeiterklasse größer ist als die organisierte Kraft der kapitalistischen Klasse, dann werden es die Arbeiter_innen ablehnen für sie, die wenigen, zu produzieren und Dienste zu verrichten. Dann werden wir die Kontrolle unserer Arbeit und der Produktionsmittel übernehmen, und damit werden wir, die Arbeiter_innen der Welt, unsere neue Gesellschaft haben. Eine Gesellschaft, die mit der Abschaffung der Klassen alle Klassenkonflikte beenden wird. Eine Gesellschaft, in der Produktion und Dienstleistung für die Bedürfnisse und das Wohlergehen aller da sein werden. Eine Gesellschaft, die auf die Erde Rücksicht nimmt und in der wir als Arbeiter_innen Verantwortung übernehmen für die Auswirkungen unserer Arbeit auf die Umwelt, von der wir alle abhängen.
Es liegt an uns, Kollegen, die neue Gesellschaft zu erbauen, durch jeden von uns, Schritt für Schritt.
Also Kolleginnen und Kollegen, auf welcher Seite steht ihr? Mit den Ausbeutern und Unterdrückern, jenen, die die Welt zum Abgrund führen, oder steht ihr mit uns zusammen um die neue Gesellschaft zu schaffen? Es liegt an Euch!
(übernommen von www.iww.org.)
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